Skype Mama: Lesung und Gespräch in Berlin

Zeit: Di, 26.November.2013 von 19:00 bis 21:00

Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8,10117 Berlin

Eine neue Generation ukrainischer Autorinnen und Autoren interessiert sich zunehmend für die sozialen Verwerfungen und Brüche innerhalb der Gesellschaft. Ein Thema dabei ist die Arbeitsmigration aus der Ukraine: Allein aus der Westukraine sind in den vergangenen Jahren rund sieben Millionen Menschen abgewandert, um im Ausland ihren eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Familien zu sichern. Auf vielen Migrant/inn/en lastet nicht nur der psychische Druck der Illegalität. Sie und ihre Angehörigen sind im Konflikt mit den traditionellen Moral- und Familienvorstellungen. Sie erfahren sozialen Neid in der Heimat. Für die Kinder, die in der Regel in der Ukraine bleiben, bedeutet die Arbeitsmigration die oft jahrelange Abwesenheit eines oder sogar beider Elternteile.

In elf Geschichten widmen sich die Autorinnen und Autoren des Buches „Skype Mama“ dem Thema der Wanderarbeit. Der literarische Teil wird durch die Fotos von Yevgenia Belorusets ergänzt, die für ihr Fotoprojekt „Das Paradies in einem einzelnen Dorf“ durch die westukrainischen Dörfer reist und Verwandte der Arbeitsmigrant/inn/en porträtiert.

Mit:

  • Marjana Sawka, Mitherausgeberin des Buches „Skype Mama“, Lviv, Ukraine
  • Serhij Hrydyn, Autor und Sozialarbeiter, Zdolbuniw, Ukraine
  • Yevgenia Belorusets, Fotografin, Autorin, soziale Aktivistin, Kiew, Ukraine

Moderation: Kati Brunner

Die Veranstaltung ist in Ukrainisch und Deutsch mit Simultanübersetzung.

Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung und translit e.V., gefördert durch die Robert Bosch Stiftung.

Weitere Informationen:

Robert Sperfeld
Referat Ost- und Südosteuropa
Tel.: 030-28534-387
Mail: sperfeld@boell.de

„Skype Mama“ erscheint am 15. März

Skype Mama: Geschichten von Migration und Familie

152 Seiten, broschiert, ISBN 978-3-940524-23-2
Preis: 12,80 € (D) | 13,10 € (A) | 15,40 SFR (CH)

Erzählungen aus der Ukraine von Walentyn Berdt, Natascha Guzeeva, Oleksandr Hawrosch, Serhij Hrydyn, Marianna Kijanowska, Halyna Kruk, Oksana Lutschewska, Oksana Luzyschyna, Tanja Maljartschuk, Halyna Malyk, Marjana Sawka, Natalka Sniadanko, herausgegeben von Kati Brunner, Marjana Sawka und Sofia Onufriv.

In elf Geschichten, die irgendwo zwischen der Ukraine und dem Westen Europas spielen, erzählt dieses Buch vom Schicksal moderner Wanderarbeiterinnen. Meist ist es schlichte Not und nicht Abenteuerlust, die sie in die Büros, Küchen und Wohnzimmer des Westens treibt. In der Ukraine soll die Zahl der Familien, von denen mindestens einer der Eltern im Ausland arbeitet, in die Million gehen. Das heißt, vielleicht eine Million Kinder, die zurückbleiben. Hilft moderne Technik da mehr als die alte Postkarte? Was passiert wenn Mama und ihr Kind skypen? Wenn die Entfernung aber so groß bleibt wie sie ist, wenn Mama nicht da ist? Warum ist sie nicht da? Und wo ist sie? Und wann kommt sie? Und dann, wenn sie kommt? Elf ErzählerInnen geben ihre Antworten.

Ein Projekt des Vereins translit e.V. – gefördert von der Robert Bosch Stiftung.

Die Präsentation des Bandes findet am 17. März um 14:00 auf der Leipziger Buchmesse (Halle 4, Stand E505) statt.

ERSCHEINT AM 15. MÄRZ 2013